WARUM PFOTENPFLEGE BEI LANGHAARHUNDEN SO WICHTIG IST?
Hunde sind Bewegungstiere. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden hängen eng damit zusammen, wie gern und wie schmerzfrei sie sich bewegen können.
Egal ob durch verschneite Wälder, über sandige Wege im Sommer oder auf deinem Lieblingspfad im Park – Bewegung ist für Hunde Lebensfreude pur.
Doch stell dir vor, du hättest einen Riss zwischen den Zehen. Jetzt stell dir vor, du müsstest damit barfuss über gesalzene Winterwege laufen. Autsch! Klingt schmerzhaft, oder? Genau das passiert aber vielen Hunden, wenn wir ihre Pfoten nicht ausreichend pflegen.
Deshalb ist es so wichtig, die Pfoten regelmässig zu kontrollieren und zu pflegen – am besten, bevor Probleme wie Risse, Verfilzungen oder Humpeln auftreten.
Denn wusstest du, dass die meisten Hunde wahre Meister darin sind, ihre Schmerzen zu verbergen? Wenn dein Hund humpelt, ist es oft schon ziemlich schlimm. Risse, wunde Stellen oder «eingefilzte» Fremdkörper wie kleine Äste, können für deinen Vierbeiner eine echte Qual sein – und wir merken es vielleicht erst, wenn der Spaziergang schon lange keinen Spass mehr macht.
KONTROLLE – WIE UND WIE OFT SOLLTEST DU DIE PFOTEN DEINES HUNDES CHECKEN?
Die Kontrolle der Hundepfoten ist denkbar einfach und braucht nicht viel Zeit – aber sie kann viel bewirken, weil du frühzeitig auf Probleme aufmerksam wirst und handeln kannst.
Hier sind die wichtigsten Schritte, die du regelmässig durchführen solltest:
1. FELL UNTER DEN PFOTEN – SIND ALLE BALLEN SICHTBAR?
Schau dir die Pfotenballen deines Hundes genau an. Kannst du alle Ballen gut sehen? Perfekt, dann hast du den ersten Schritt schon gemeistert!
Wenn nicht, solltest du das Fell, das über den Ballen liegt, vorsichtig kürzen.


Aber Achtung: Bitte schneide das Fell ausserhalb der Pfotenballen so weit weg, dass die Ballen gut sichtbar werden – keinesfalls IN den Ballen bis auf die Haut rasieren. Warum?
- Verletzungsgefahr: Zwischen den Ballen verbindet eine dünne Haut die einzelnen Bereiche. Ein unvorsichtiger Schnitt kann hier schnell zu kleinen, aber schmerzhaften Verletzungen führen.
- Reizungen durch nachwachsende Stoppeln: Frisch gekürztes Fell wächst zunächst starr und kann die empfindliche Haut zwischen den Ballen reizen. Viele Hunde fangen dann an, ihre Pfoten intensiv zu lecken, was die Situation oft verschlimmert.

gut zu wissen:
Selbst Kurzhaarhunde haben Fell zwischen den Ballen, und das hat seinen Zweck.
Die Natur macht selten etwas, ohne Grund. Das Fell zwischen den Ballen schützt die zarte Haut vor äusseren Einflüssen. Also: Schneide nur das Nötigste, damit die Ballen sichtbar sind, sauber gehalten werden können und der Hund zuhause auf dem Plattenboden/Parkett nicht auf zu vielem Fell herum rutscht und keinen Halt mehr hat.
2. OPTISCHE KONTROLLE – WIE SEHEN DIE BALLEN AUS?
Schau genau hin:
- Sind die Ballen glatt und sauber, oder kannst du feine Risse erkennen?
- Gibt es trockene Stellen oder Verfärbungen, die auf kleine Verletzungen hinweisen könnten?
Risse und trockene Stellen sind erste Warnsignale, dass die Pfoten Pflege brauchen.


3. FÜHLEN – IST ALLES SAUBER UND FILZFREI?
Geh mit den Fingern durch jedes „Füsschen“ deines Hundes:
- Spürst du, ob das Fell zwischen den Ballen sauber und frei von Verfilzungen ist?
- Gibt es Knoten, Fremdkörper wie kleine Steinchen oder andere Unregelmässigkeiten?
Mit ein bisschen Übung merkst du schnell, ob etwas nicht in Ordnung ist.
4. WIE OFT SOLLTE ICH DIE PFOTENBALLEN KONTROLLIEREN?
Eine gründliche Kontrolle solltest du mindestens einmal pro Woche durchführen.
- Bei schlechtem Wetter: Wenn es draussen nass oder matschig ist, prüfe die Pfoten ruhig häufiger, da das Fell in den Ballen bei Feuchtigkeit schneller verfilzen kann.
- Nach jedem Spaziergang im Winter: Spüle die Pfoten kurz mit lauwarmem Wasser ab, um Streusalz und Schmutz zu entfernen.
RAUE UND RISSIGE PFOTENBALLEN BEIM HUND – WAS HILFT WIRKLICH?
Du fragst dich vielleicht, warum hat mein Hund so raue Pfoten? Das kann verschiedene Gründe haben: von Krankheiten wie Hyperkeratose oder Cushing, über unzureichende Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen im Futter oder mangelnde Aufnahme derselben aus dem Darm, wenn da etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. In diesem Fall sollte natürlich eine Fachperson zugezogen werden.
Dein Hund muss aber nicht gleich krank sein. Viel öfters sind einfache Gründe wie; häufiges Laufen auf rauen Wegen (geteerte Wege, oder Splitt) oder das Austrocknen durch häufiges Waschen mit auslaugender Seife/Shampoo Schuld an den rauen Pfotenballen.
Hier können wir ganz einfach ansetzen mit einer guten Pfotenpflege.
So oder so: Eine gute Pfotenpflege ist nicht nur im Winter wichtig, sondern das ganze Jahr über. Hier sind einige einfache, natürliche Lösungen und bewährte Routinen, die du in deinen Alltag integrieren kannst:
1. Was kann man dem Hund auf die Pfoten schmieren? Pfotenpflege mit Hausmitteln
- Ringelblumentee: Wirkt beruhigend auf gereizte Haut und hilft, kleine Risse zu behandeln. Ein einfaches Fussbad mit lauwarmem Tee kann wahre Wunder wirken.
- Selbstgemachte Pfotensalbe: Mit Pfotensalben auf Basis von natürlichen Zutaten wie Bienenwachs, Olivenöl und Kokosöl kannst du die Ballen deines Hundes optimal pflegen. Diese Zutaten spenden Feuchtigkeit, fördern die Heilung und schützen vor äusseren Einflüssen. Ausserdem kannst du hier die Heilkraft von Kräutern u.a. gezielt einsetzen: z.Bsp. Propolis zur Desinfektion, oder Vogelmiere und Grüntee gegen Juckreiz oder Calendula-, Johanniskraut und Mädesüss kombiniert zur Wundheilung und Schmerzlinderung.
- DIY Pfotenspray: Wenn du vorbeugend eine einfache aber doch starke Lösung brauchst, kann ich dir mein DIY Pfotenspray ans Herz legen. Der Spray ist in 5 min. gemischt, hinterlässt keine öligen Pfötchen und pflegt die Pfotenballe UND das Fell gleichermassen. Plus geht es halt einfach super schnell und ist damit sehr praktisch für den hektischen Alltag. Hier geht es zum Rezept
- Honig: Bei rissigen Ballen hilft Honig als natürliche Feuchtigkeitsquelle und fördert die Heilung. Trage ihn dünn auf und achte darauf, dass dein Hund die Pfoten danach nicht gleich ableckt.
- Ernährung: sollte dein Hund überdurchschnittlich oft unter rissigen Ballen leiden – trotz guter Pflege mit o.e. Tipps – dann solltest du unbedingt einmal die Ernährung von deinem Schatz überprüfen lassen.
- Krankeiten überprüfen lassen; wenn alles andere nix nutzt, dann ist es angebracht, den Hund beim Tierarzt vorstellig zu machen. Das solltest du auch, wenn dein Hund einen sehr tiefen Riss hat oder noch weitere Symptome entwickelt wie Abgeschlagenheit, Fieber, Lethargie etc.
2. Wie heilt man rissige Pfotenballen?
Das werde ich ganz oft gefragt und meine Antwort ist:
1. Zuerst sollten natürlich alles, was über oberflächliche Risse geht zuerst gründlich desinfiziert werden. Wenn man mag, kann man auch ein Schälchen mit 1/3 Betadine UND 2/3 frischem Calendula-Tee mischen und das Füsschen mit dem Riss möglichst lange (mindestens 3 Minuten) darin baden. Im Anschluss vorsichtig abtrocknen und auf die Wunde eine Wundheilcreme wie Bepanthen auftragen. Damit nicht sofort wieder Dreck in die Wunde gelangen kann, sollten Schuhe getragen werden. Das so lange, bis der Riss verheilt ist. So lange sollte auch sehr genau überprüft werden, dass sich hier keine Entzündung bildet. Sollte der Riss anfangen zu Eitern oder die Haut heiss werden, ist ein Gang zum Tierarzt unumgänglich.
- Dann sollte vorgesorgt werden:
Nach Spaziergängen auf feuchtem oder matschigem Untergrund kann das Fell zwischen den Ballen schnell verfilzen. Statt es ständig zu trimmen, reinige die Pfoten kurz – Im Winter bitte spülen, damit Salz und Antifrostmittel von den Strassen entfernt wird, im Sommer reicht es den groben Schmutz zu entfernen – und föhne die Pfoten danach trocken. Es klingt so nach nichts, aber ich sage dir; das Föhnen nach dem Spaziergang ist der GAME-CHANGER 😉
- Das beugt nicht nur Verfilzungen vor, sondern sorgt auch dafür, dass Dreck direkt entfernt wird, bevor er sich nach dem Trocknen in der Wohnung verteilt, auch wenn du die Pfote nicht gross gewaschen hast.
- Denk daran: Das Fell zwischen den Ballen hat eine Schutzfunktion. Es sollte nur gekürzt, aber nie komplett entfernt werden, da sonst die empfindliche Haut darunter ungeschützt bleibt.
- Im Winter sollten zudem die Pfoten nach JEDEM Spaziergang mindestens mit klarem Wasser kurz gespült werden, bevor man sie trocknet.
- Im Sommer sollte möglichst nur im Wald spaziert werden, oder wenn über gepflasterte Wege, dann möglichst nur am Morgen, wenn sich der Boden noch nicht so aufheizen konnte. Wenn dies nicht möglich ist, sollte wirklich zu Hundeschuhen gegriffen werden.
Mimzy und die 7-Tages-Challenge
Meine Australian Labradoodle Fellmaus Mimzy hatte manchmal im Winter rissige Pfoten – besonders während dem Mantrailing bei eisigen Temperaturen fiel das manchmal auf. Wenn wir uns dann auf dem Trottoir bewegten, war das teilweise heftig: dann konnte die arme Maus plötzlich nur noch auf drei Beinchen humpeln.
Ich nehme an, weil das Salz auf den Strassen in den rissigen Pfoten so dolle gebrannt hat. Aber was tun? Für Mimzy (unsere Prinzessin auf der Erbse) würde das Tragen von Hundeschühchen wohl gleich kommen mit Körperverletzung 😅
Eincremen mit gekauften Cremes war ich auch kein Fan von, denn erstens wusste ich nicht, was da drin ist und selber machen hätte gefühlt ziggillionen Jahre gedauert. Etwas Praktisches, Alltagstaugliches musste her.
So habe ich länger getüftelt… Das Resultat:
mein DIY Fellpflegespray ist der Hammer für die Pfötchen!!! Was hab ich mich gefreut, dass der nicht nur zum Bürsten super ist, sondern auch den Pfötchen so gut tut. 🤩 Jedenfalls haben der Spray und eine neue Routine Mimzy’s Pfoten nachhaltig verbessert:
- Zuerst hab ich ihre Pfoten nach jedem Spaziergang gereinigt, um Streusalz und Schmutz zu entfernen. Dies abwechslungsweise mit klarem Wasser und Naturseife, die Rückfettend wirkt.
- Im Anschluss die Pfoten getrocknet, damit sie nicht ewig lange die Ballen aufweicht mit dem nassen Fell
- Und dann mein DIY Fellpflegespray grosszügig auf die Ballen aufgesprüht und sanft einmassiert.
- Die zusätzlichen Pflegevorteile des Sprays – wie Feuchtigkeitsspender und natürliche Bakterien – haben nicht nur ihre Pfoten, sondern auch ihr Fell verbessert. Zusätzlich half der Calendula-Tee beim Heilen der Risse.
- Innerhalb weniger Tage fühlten sich Mimzy’s Pfotenballen schon wieder weicher und geschmeidiger an und sie hatte viel weniger Filz im Fell an den Pfoten, da durch das Spray nicht nur die Haut, sondern auch das Fell gut gegen die Strapazen des Winters geschützt wurden.
Die 7-Tages-Challenge aus meinem Freebie ist das Resultat dieser Erfahrung und der perfekte Start für dich, wenn du deinem Hund eine intensivere Pflege gönnen möchtest. Dabei kombinierst du tägliche Reinigung und Pflege mit einfachen Schritten, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
PFOTENPFLEGE BEIM HUND – DAS WICHTIGSTE ZUSAMMENGEFASST
Die Pfoten deines Hundes sind jeden Tag grossen Belastungen ausgesetzt – sei es durch Streusalz im Winter, heisse Wege im Sommer oder ständig nassem Untergrund, der schnell zu Filz führen kann. Mit der richtigen Pflege kannst du deinem Hund Schmerzen ersparen und seine Lebensfreude erhalten.
Was solltest du aus diesem Blog-Artikel „mitnehmen“?
- Regelmässige Kontrolle: Schau mindestens einmal pro Woche nach, ob die Ballen sauber, frei von Rissen und das Fell zwischen den Ballen gepflegt ist.
- Risse gut desinfizieren, danach mit Wundheilsalbe versorgen und überwachen: nötigenfalls zum Tierarzt
- Hausmittel und DIY-Tipps: Nutze natürliche Pflegeprodukte wie Ringelblumentee oder selbstgemachte Pfotensalbe, um die Haut zu beruhigen und oberflächliche Risse zu behandeln.
- Pflege-Routine: Egal ob Winter oder Sommer, eine einfache Routine wie das Reinigen, Föhnen und Pflegen der Pfoten schützt deinen Hund das ganze Jahr über.