3 Gründe, warum du das Fell im Intimbereich deines Hundes regelmässig kürzen solltest
Warum es nicht nur aus hygienischen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen unerlässlich ist, das Fell im Intimbereich deines Hundes regelmässig zu kürzen.
Du lernst, welche Risiken langes Fell in dieser empfindlichen Zone birgt und wie du diese mit einfachen Mitteln verhindern kannst – ohne deinen Hund dabei zu verletzen.

Hast du schon mal bemerkt, dass das Fell deines Hundes im Intimbereich immer länger wird und oft sehr lange feucht ist und so langsam anfängt zu stinken?
Vielleicht hast du dich schon gefragt, ob das überhaupt ein Problem ist.
Ich kann dir sagen: Ja, es ist ein Problem – und eines, das schnell ernste Folgen haben kann.
Als Züchterin und Groomerin habe ich leider öfter als mir lieb ist erlebt, wie schnell ungepflegtes Fell im Intimbereich zu schmerzhaften Verstopfungen, Infektionen und sogar lebensbedrohlichen Entzündungen führen kann.
In diesem Artikel erkläre ich dir, warum die Pflege in dieser empfindlichen Zone so wichtig ist und wie du sie einfach und sicher in deinen Alltag integrieren kannst.
1. Vorhaut- oder Blasenentzündung durch langes Fell

Langes Fell im Intimbereich mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch es birgt ernsthafte Risiken. Bei Rüden sammelt sich Urin oft im dichten Fell rund um den Penis, was zu einem feuchten Milieu führt – der perfekte Nährboden für Bakterien.
Im besten Fall? Ein unangenehmer Geruch nach Urin. Aber durch das immer feuchte Klima können sich hier auch Bakterien vermehren, die wir so überhaupt nicht da haben wollen.
Diese Bakterien können nicht nur stinken, sondern auch zu Infektionen wie einer Vorhaut- oder Blasenentzündung führen.
Bei Hündinnen sieht es nicht viel anders aus: Auch hier kann langes Fell das Sauberhalten erschweren. Urin, der nicht richtig abgeleckt werden kann, führt zu denselben Problemen wie beim Rüden: unangenehmer Geruch und ein erhöhtes Risiko für Blasenentzündungen. Das ist besonders gefährlich, weil diese Infektionen nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch leicht chronisch werden können.
Dazu kommt, dass man die Hunde so dazu praktisch dazu „erzieht“, dass sie sich nicht mehr selber putzen; für was auch? Sie können sich putzen so viel sie wollen, sie kommen durch zu langes Fell gar nicht mehr bis zum Geschlechtsteil durch und somit sind ihre Bemühungen immer umsonst. Wieso sich also putzen?
2. Gesundheitsrisiken bei der Hündin

Besonders während der Läufigkeit ist eine gute Pflege im Intimbereich unerlässlich.
In dieser Zeit produzieren Hündinnen vermehrt Ausfluss, der das Fell im Bereich der „Nuss“ (Vulva) verkleben kann.
Wenn das Fell zu lang und dicht ist, wird es für die Hündin fast unmöglich, sich selbst sauber zu halten. Das kann dazu führen, dass Bakterien ungehindert eindringen und sich vermehren – und das kann im schlimmsten Fall zu einer Gebärmutterentzündung (Pyometra) führen. Diese Erkrankung ist lebensbedrohlich und erfordert oft eine sofortige Notoperation.
Ein weiteres Symptom, das du im Auge behalten solltest, ist vermehrtes Trinken. Das kann ein Anzeichen für eine Pyometra sein, und wenn du das bemerkst, solltest du keine Zeit verlieren und sofort zum Tierarzt gehen.
3. Gefahr von Kotverstopfungen

Jetzt zum Popo – hier wird’s richtig unangenehm, wenn die Fellpflege vernachlässigt wird.
Stell dir vor, dein Hund hat Durchfall oder weichen Kot.
Wenn das Fell am Hinterteil zu lang ist, muss nur einmal etwas Kot daran fest- und zusammenkleben und schon verstopft das Ganze den Darmausgang. Das verursacht nicht nur Schmerzen, sondern kann den Hund auch in Panik versetzen.
Es ist ein bisschen wie bei unseren Vorfahren; die hatten Baumaterial aus Kot und Stroh (wie Kot und Fell?) hergestellt und das hat sich wunderbar geeignet, um stabile Unterkünfte zu bauen!
Solange die Masse noch weich ist, kann man das Malheur noch mit viel Shampoo heraus waschen.
Aber: Wenn der Kot schon getrocknet ist, wird es richtig kompliziert, ihn aus dem Fell zu entfernen, ohne den Hund dabei zu verletzen.
Wenn das Fell erst mal mit dem Kot hart verkrustet ist, klebt die Masse „wie Beton“ um den Schliessmuskel. Waschen? Ist zwecklos, so bringt man das nicht mehr weg.
Hier den Kot zu entfernen, ohne Schmerzen zu verursachen, ist eine echte Herausforderung
Die Lösung ist einfach:
Regelmässige Kontrolle und Pflege

Zum Glück ist die Lösung recht einfach:
Wenn du das Fell im Intimbereich alle zwei Wochen kürzt, bleibt alles sauber und hygienisch. Dabei kannst du auch kontrollieren, wie der Intimbereich riecht und bekommst es zeitnah mit, wenn es anders/unangenehm zu riechen beginnt und kannst deinen Wuffi schnell dem Tierarzt vorstellen, so dass du nichts verpasst.
So beugst nicht nur Verstopfungen und Infektionen vor, sondern sorgst auch dafür, dass dein Hund sich wohler fühlt.
Lange, verfilzte Haare sind für den Hund nicht nur unangenehm, sondern nehmen ihm auch die Möglichkeit, sich selbst zu reinigen.
Die Pflege muss nicht kompliziert sein: Mit einer Schere, einem Kamm oder einer Mini-Schermaschine kannst du das Fell sicher und ohne Stress kürzen. In meinem Mini-Kurs zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du diese sensible Zone deines Hundes pflegst, ohne dabei einen Scherbrand oder Verletzungen zu verursachen.
ABER Achtung; wenn du es zu gut meinst, drohen Hautreizungen

Eine Sache, die ich oft gefragt werde, ist, wie kurz das Fell in diesem Bereich sein sollte:
Viele neigen dazu, das Fell viel zu kurz zu schneiden, was zu Hautreizungen führen kann.
Stell dir vor, du hast 1 mm lange, rasierte Stoppeln im Gesicht/unter den Achseln – sie kratzen und sind unangenehm, oder?
Genau so fühlt sich das auch für deinen Hund an, wenn das Fell im Intimbereich zu kurz ist.
Idealerweise sollte das Fell also nicht kürzer als 3 mm gekürzt werden. Das ist lang genug, um Hautreizungen zu vermeiden, aber kurz genug, um sauber und hygienisch zu bleiben
Schütze deinen Wuffi vor zugeklebtem Po, Knoten & Infektionen
In meinem kostenlosen Mini‑Mini‑Kurs zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du das sensible Intim‑Fell deines Hundes korrekt kürzt – mit Schere oder Mini‑Schermaschine, ohne Hautreizungen oder Schnittverletzungen.